Hier stelle ich einige Texte vor, welche ich im großen weiten WWW fand bzw. zugesendet bekam:
Einigkeit und Recht und Freiheit
Leihe mir ein kleines Kätzchen
Der Sonnenstrahl im Scherbenhaufen
Ein kleiner Silberleuchtender Regen
Bitte höre, was ich nicht sage ...
Ich habe gelernt ...
Ich habe gelernt, dass du niemanden dazu bringen kannst, dich zu lieben. Alles was du tun kannst, ist, jemand zu sein, den man lieben kann. Der Rest liegt an den anderen.
Ich habe gelernt, egal wie viel ich mich kümmere, manche Menschen kümmert es nicht.
Ich habe gelernt, dass es Jahre braucht Vertrauen aufzubauen, aber nur Sekunden um es zu zerstören.
Ich habe gelernt, dass im Leben nicht zählt, was du hast, sondern wen du hast.
Ich habe gelernt, das du dich nicht mit dem Besten, das andere geben können vergleichen solltest, sondern mit dem Besten das du geben kannst.
Ich habe gelernt, dass es nicht wichtig ist, was Leuten passiert, sondern was sie daraus machen.
Ich habe gelernt, dass du impulsiv etwas tun kannst, was dir für den Rest deines Lebens Kopfschmerzen bereitet.
Ich habe gelernt, dass egal wie dünn du etwas schneidest, es immer zwei Seiten gibt.
Ich habe gelernt, dass es lange dauert, die Person zu werden, die ich wirklich sein möchte.
Ich habe gelernt, dass es oft einfacher ist zu reagieren als zu denken.
Ich habe gelernt, dass du immer jemanden mit lieben Worten verlassen solltest. Es könnte das letzte mal sein, das du ihn siehst.
Ich habe gelernt, dass du noch lange weitermachen kannst, nachdem du dachtest du kannst nicht mehr.
Ich habe gelernt, dass wir verantwortlich sind für das was wir tun, egal wie wir uns fühlen.
Ich habe gelernt, dass entweder du deine Haltung steuerst oder sie dich steuert.
Ich habe gelernt, dass ungeachtet dessen, wie heiß und feurig deine Beziehung anfangs ist, die Leidenschaft verblasst und besser etwas anderes diesen Platz einnimmt.
Ich habe gelernt, dass Helden Menschen sind die das tun, was getan werden muss, wenn es notwendig ist, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.
Ich habe gelernt, dass es Übung braucht Verzeihen zu erlernen.
Ich habe gelernt, dass es Menschen gibt, die dich aufrichtig lieben, aber nicht wissen, wie sie es zeigen sollen.
Ich habe gelernt, dass Geld ein lausiger Weg ist Anerkennung zu bekommen.
Ich habe gelernt, dass meine Freunde und ich alles oder nichts tun können und dabei eine tolle Zeit haben.
Ich habe gelernt, dass manchmal die Leute, von denen du erwartest, einen Tritt zu bekommen, wenn du ganz unten bist, diejenigen sind, die dir beim Aufstehen helfen.
Ich habe gelernt, dass ich manchmal, wenn ich wütend bin, das Recht habe wütend zu sein, aber nicht das Recht, grausam zu sein.
Ich habe gelernt, dass wahre Freundschaft selbst über große Entfernungen hinweg Bestand hat. Das selbe gilt für wahre Liebe.
Ich habe gelernt, dass, nur weil jemand dich nicht auf die Art und Weise liebt, die du dir wünschst, das nicht heißt, dass er es nicht mit allem tut was er hat.
Ich habe gelernt, dass Reife mehr damit zu tun hat, was für Erfahrungen du gemacht hast und was du daraus gelernt hast, als damit, wie viel Geburtstage du schon gefeiert hast.
Ich habe gelernt, dass du niemals einem Kind sagen solltest, seine Träume sind unglaubwürdig und befremdlich. Es gibt nur wenige Dinge, die demütigender sind und was wäre es schon für eine Tragödie, sie es glauben zu lassen.
Ich habe gelernt, dass eine Familie nicht immer für dich da ist. Es hört sich seltsam an, aber Menschen mit denen du nicht verwandt bist, können sich genauso um dich sorgen, dich lieben und dir das Vertrauen an die Menschen zurückgeben.
Ich habe gelernt, dass egal wie gut ein Freund ist, er dich von Zeit zu Zeit verletzt und du ihm verzeihen solltest.
Ich habe gelernt, dass es nicht immer reicht, wenn andere dir verzeihen. Manchmal solltest du lernen, dir selber zu verzeihen.
Ich habe gelernt, dass egal wie sehr dein Herz gebrochen ist, die Welt sich wegen deines Kummers nicht aufhört zu drehen.
Ich habe gelernt, dass unser Hintergrund und gewisse Umstände uns beeinflusst haben können, wer wir sind, aber wir sind letztendlich dafür verantwortlich, wer wir werden.
Ich habe gelernt, dass ich manchmal, wenn zwei Freunde streiten, gezwungen bin, eine Seite zu wählen, selbst wenn ich es nicht will.
Ich habe gelernt, dass, wenn zwei Menschen sich streiten, das nicht bedeutet, das sie sich nicht lieben. Und nur weil sie sich nicht streiten bedeutet es nicht, das sie es tun.
Ich habe gelernt, dass du manchmal eine Person und deren Handlungen trennen solltest.
Ich habe gelernt, dass wir Freunde nicht ändern brauchen, wenn wir verstehen, dass Freunde sich ändern.
Ich habe gelernt, dass du nicht eifrig versuchen solltest, ein Geheimnis herauszufinden. Es könnte dein Leben für immer verändern.
Ich habe gelernt, dass zwei Leute, die genau die gleiche Sache betrachten, etwas total unterschiedliches sehen können.
Ich habe gelernt, dass es viele Wege gibt, sich zu verlieben und verliebt zu bleiben.
Ich habe gelernt, dass diejenigen, die ungeachtet der Konsequenzen aufrichtig mit sich selber sind, im Leben weiterkommen.
Ich habe gelernt, dass egal wie viel Freunde du hast, bist du ihre Stütze, wirst du dich einsam und verloren fühlen in den Zeiten, in denen du sie am meisten brauchst.
Ich habe gelernt, dass dein Leben in wenigen Augenblicken von Menschen geändert werden kann, die dich noch nicht einmal kennen.
Ich habe gelernt, dass, selbst wenn du denkst, du hast nichts mehr zu geben, du die Kraft finden wirst zu helfen, wenn ein Freund nach dir ruft.
Ich habe gelernt, dass Schreiben sowie Reden emotionalen Schmerz erleichtern können.
Ich habe gelernt, dass das Paradigma, das wir leben, nicht alles ist, was uns angeboten wird.
Ich habe gelernt, dass Diplome an der Wand aus dir noch keinen anständigen Menschen machen.
Ich habe gelernt, dass Menschen, die dir viel im Leben bedeuten, dir oft viel zu früh genommen werden.
Ich habe gelernt, dass, obgleich das Wort Liebe viele unterschiedliche Bedeutungen hat, es an Wert verliert, wenn es übermäßig benutzt wird.
Ich habe gelernt, dass es schwierig ist, eine Grenze zu ziehen zwischen der Rücksichtnahme auf die Gefühle anderer und zu dem zu stehen, an das du glaubst.
Die drei Siebe des Sokrates
Eines Tages kam einer zu Sokrates und war voller Aufregung.
"He, Sokrates, hast du das gehört, was dein Freund getan hat? Das muss ich dir gleich erzählen."
"Moment mal", unterbrach ihn der Weise. "hast du das, was du mir sagen willst, durch die drei Siebe gesiebt?"
"Drei Siebe?" fragte der Andere voller Verwunderung.
"Ja, mein Lieber, drei Siebe. Lass sehen, ob das, was du mir zu sagen hast, durch die drei Siebe hindurchgeht. Das erste Sieb ist die Wahrheit. Hast du alles, was du mir erzählen willst, geprüft, ob es wahr ist?"
"Nein, ich hörte es irgendwo und . . ."
"So, so! Aber sicher hast du es mit dem zweiten Sieb geprüft. Es ist das Sieb der Güte. Ist das, was du mir erzählen willst - wenn es schon nicht als wahr erwiesen ist -, so doch wenigstens gut?"
Zögernd sagte der andere: "Nein, das nicht, im Gegenteil . . ."
"Aha!" unterbrach Sokrates. "So lass uns auch das dritte Sieb noch anwenden und lass uns fragen, ob es notwendig ist, mir das zu erzählen, was dich erregt?"
"Notwendig nun gerade nicht . . ."
"Also", lächelte der Weise, "wenn das, was du mir das erzählen willst, weder erwiesenermaßen wahr, noch gut, noch notwendig ist, so lass es begraben sein und belaste dich und mich nicht damit!"
Ernte und Samen
„Beurteile einen Tag nicht danach, welche Ernte du am Abend eingefahren hast. Sondern danach, welche Samen du gesät hast.“ (Robert Louis Stevenson)
Nicht jeder Tag ist ein Tag der Ernte. Der Bauer erntet im Sommer und im Herbst und nicht schon im Frühling.
Wenn ich am Abend auf meinen Tag schaue, dann ist es mir nicht wichtig, wie viel Erfolge ich vorzuweisen habe. Es ist mir wichtig, dass ich bewusst gelebt habe.
Wenn ein Gespräch gelungen ist, wenn ich einen gebeugten Menschen aufgerichtet habe, wenn ich ganz bei dem war, was ich getan habe, dann bin ich dankbar. Aber ich weiß, dass das Gespräch kein endgültiges Resultat ergeben hat, dass der Aufgerichtete sich wieder beugen wird, sobald die nächste Krise kommt.
Es ist keine Ernte, die ich in die Scheune einbringen kann. Es ist Samen, den ich gesät habe.
Ich bin schon dankbar, wenn ich meine urpersönliche Spur in dieser Welt hinterlassen habe. Und das geschieht immer dann, wenn ich ganz in dem bin, was ich sage und tue, wenn ich präsent bin in der Begegnung, wenn ich das Leben wahrnehme, wie es ist.
Alles, was bewusst geschieht, hinterlässt Spuren. Und in diesen Spuren wird ein Same ausgesät, der irgendwann einmal aufgehen wird in den Herzen der Menschen, denen ich begegnet bin, zu denen ich gesprochen, für die ich gearbeitet und mich eingesetzt habe.
Und ich vertraue darauf, dass die Worte, die ich heute geschrieben habe, wenn sie aus meinem Herzen kamen, auch die Herzen anderer berühren und in ihnen zu einem Samenkorn werden, das irgendwann einmal im Herzen des Lesers und der Leserin zur Blüte heranreift.
Einigkeit und Recht und Freiheit
Was die Freiheit ist bei den Germanen,
die bleibt meistens schwer inkognito.
Manche sind die ewigen Untertanen,
möchten gern und können bloß nicht so.
Denn schon hundert Jahr
trifft dich immerdar
ein geduldiger Schafsblick durch die Brillen.
Doof ist doof.
Da helfen keine Pillen.
Was Justitia ist bei den Teutonen,
die hat eine Binde obenrum.
Doch sie tut die Binde gerne schonen,
und da bindt sie sie nicht immer um.
Unten winseln die
wie das liebe Vieh.
Manche glauben noch an guten Willen ...
Doof ist doof.
Da helfen keine Pillen.
Was die Einigkeit ist bei den Hiesigen,
die ist vierundzwanzigfach verteilt.
Für die Länder hat man einen riesigen
Schreibeapparat gefeilt:
Hamburg schießt beinah
sich mit Altona;
Bayern zeigt sich barsch,
ruft: »Es lebe die Republik!«
Jeder denkt nur gleich
an sein privates Reich ...
Eine Republike wider Willen.
Deutsch ist deutsch.
Da helfen keine Pillen.
Kurt Tucholsky
Gedichte und Lieder - Gesammelte Schriften
(1907-1935)
POESIE
Sie sagen, Gedichte über Mond und Sterne - die kann man nicht mehr machen. Das sei nicht zeitgemäß.
Sie sagen, durchwachte Sehnsuchtsnächte, Einsamkeit in Reim und Klang - das will doch keiner lesen.
Das sei längst überholt. Und überhaupt: Wozu denn Poesie mit Wolkenbildern oder Blumen?
Wozu Gefühlsprodukte, Tränen gar, der Zeit entfremdet und der Welt?
Das führt nicht weiter, bringt doch nichts. Das hatten wir doch alles schon, so sagen sie.
Du schenkst mir deine Blicke. Vom Wind getragen, schwebt die Traurigkeit davon.
Lass Steine übers Wasser springen. Ich pflück dir eine Pusteblume.
Das bringt uns weiter, sage ich.
©
2001 Heiner Eckels
Raue See
Den sicheren Hafen verlassen,
ein ungekanntes Meer befahren
und neues Land entdeckt.
Mit dem Schiff vor Anker gegangen
und neu die Zelte aufgeschlagen.
Viele Menschen kennen gelernt
und langsam fuß gefasst.
Die Zukunft erscheint rosig,
doch das Herz ist immer noch auf Reisen,
sucht nach einer neuen Heimat.
Die Gefühle sind in Aufruhr,
Rastlosigkeit ist ein ständiger Begleiter.
Wo nur ist das wohlvertraute und so vermisste
innere Gleichgewicht?
Und manchmal kommt das große Heimweh:
Sehnsucht nach der Heimat,
nach dem sicheren Hafen.
Aber der alte Hafen existiert nicht mehr,
die Suche geht weiter.
Doch die Hoffnung wächst,
daß das ersehnte Ziel näher rückt
und die wohlverdiente Ruhe endlich einkehrt.
Das Meer ist nicht unendlich,
das Land setzt ihm Grenzen
und der wegweisende Leuchtturm
kommt irgendwann in Sicht.
von Kerstin V.
Leihe mir ein kleines Kätzchen
Ich will dir ein kleines Kätzchen
für eine Weile leihen
hat Gott gesagt.
Damit du es lieben kannst, solange es lebt
und trauern, wenn es tot ist.
Vielleicht für zwölf oder vierzehn Jahre,
vielleicht auch zwei oder drei
Wirst du darauf aufpassen, für mich,
bis ich es zurückrufe?
Sie wird dich bezaubern
um dich zu erfreuen
und sollte ihr Bleiben nur kurz sein,
du hast immer die Erinnerungen
um dich zu trösten.
Ich kann dir nicht versprechen,
dass sie bleiben wird
weil alles von der Erde zurückkehren muss,
aber es gibt eine Aufgabe,
die dieses Kätzchen lernen muss.
Ich habe auf der ganzen Welt
nach dem richtigen Lehrer gesucht.
Und von allen Leuten, die die Erde bevölkern
hab ich dich auserwählt
Willst du ihr alle deine Liebe geben
und nicht denken, dass deine Arbeit umsonst war?
Und mich auch nicht hassen
wenn ich das Kätzchen zu mir heim hole?
Mein Herz antwortete
“mein Herr, dies soll geschehen”
Für all die Freuden, die dieses Kätzchen bringt
werde ich das Risiko der Trauer eingehen.
Wir werden sie mit Zärtlichkeit beschützen
und sie lieben, solange wir dürfen.
Und für das Glück, das wir erfahren durften
werden wir für immer dankbar sein.
Aber solltest du sie früher zurückrufen,
viel früher, als geplant
werden wir die tiefe Trauer meistern
und versuchen, zu verstehen.
Wenn wir es mit unserer Liebe geschafft haben
deine Wünsche zu erfüllen
in Erinnerung an ihre süße Liebe.
Bitte hilf uns in unserer Trauer
Wenn unser geliebtes Kätzchen
diese Welt voll von Spannung und Zwietracht verlässt,
schicke uns doch bitte eine andere bedürftige Seele
Um sie ihr leben lang zu lieben.
(Autor unbekannt)
Ins Deutsche übersetzt von Ceolbeatha
Die Geschichte von den Engeln
Der kleine rote Kater blieb plötzlich stehen. Hinter ihm spielten Kätzchen auf einer bunten Sommerwiese, jagten einander und rauften spielerisch. Es sah so fröhlich aus, aber vor ihm, im klaren ruhigen Wasser des Teiches, sah er seine
Mommy. Und sie weinte bitterlich. Er tapste ins Wasser und versuchte, sie zu berühren, und als er das nicht konnte, hüpfte er hinein. Nun war er ganz nass und Mommys Bild tanzte auf den Wellen fort.
"Mommy!" rief er. "Ist etwas nicht in Ordnung?"
Der kleine rote Kater drehte sich um. Eine Dame stand am Ufer des Teiches, mit traurigen, aber liebevollen Augen. Der kleine rote Kater seufzte und kletterte aus dem Wasser.
"Das muss ein Fehler sein", sagte er. "Ich sollte nicht hier sein".
Er sah zurück ins Wasser und das Bild seiner Mommy spiegelte sich wieder darin.
"Ich bin doch noch ein Baby. Mommy sagt, das muss ein Irrtum sein. Sie sagt, ich darf gar nicht hier sein".
Die freundliche Dame seufzte und setzte sich ins Gras. Der kleine rote Kater kletterte in ihren Schoß. Es war nicht Mommys Schoß, aber es war fast genauso gut. Als sie begann, ihn zu streicheln und genau dort unter dem Kinn zu kraulen, wo er es am liebsten mochte, fing er fast gegen seinen Willen zu schnurren an.
"Ich fürchte, es ist kein Fehler. Es ist Dir bestimmt, hier zu sein, und Deine Mommy weiß es tief in ihrem Herzen", sagte die Dame.
Der kleine rote Kater seufzte und lehnte seinen Kopf an den Fuß der Dame.
"Aber sie ist so traurig. Es tut mir so weh, sie so weinen zu hören. Und auch Daddy ist traurig".
"Aber sie wussten von Anfang an, dass dies geschehen würde".
"War ich denn krank?"
Das überraschte den kleinen roten Kater. Niemand hatte jemals etwas darüber gesagt und er hatte oft zugehört wenn sie dachten, er schliefe. Sie sprachen stets nur darüber, wie süß er doch war und wie schnell er gewachsen war.
"Nein, sie wussten nicht, dass Du krank warst", sagte die freundliche Dame. "Aber dennoch wussten sie, dass sie die Tränen gewählt hatten".
"Nein, das taten sie nicht", sagte der kleine rote Kater. "Wer würde schon Tränen wählen?"
Sanft küsste die Dame sein Köpfchen. Er fühlte sich sicher und warm und geliebt -aber er war noch immer voll Sorge um seine
Mommy.
"Ich will Dir eine Geschichte erzählen", sagte die Dame.
Der kleine rote Kater sah auf und sah die anderen Tiere näher kommen. Katzen - Big Boy und
Snowball, Shamus und Abby und auch Little Cleo und Robin. Merlin, Toby und Iggy und Zachary ,
Sweetie, Kamatta und Obie. Hunde auch - Sally, Baby und Morgan, Rocky und Belle. Sogar eine Eidechse namens Clyde und einige Ratten und ein Hamster namens Odo. Alle legten sich erwartungsvoll ins Gras rund um die Dame und sahen wartend zu ihr auf. Sie lächelte und begann:
"Vor langer, langer Zeit gingen die kleinen Engel zum Oberengel und baten ihn um Hilfe, weil sie so einsam waren. Der Oberengel brachte sie zu einer großen Mauer mit vielen Fenstern und ließ sie aus dem ersten Fenster auf alle möglichen Dinge schauen - Puppen und Stofftiere und Spielzeugautos und vieles mehr.
"Hier habt ihr etwas, das ihr lieben könnt,", sagte der Engel. "Diese Dinge werden eure Einsamkeit vertreiben".
"Oh, vielen Dank", sagten die kleinen Engel. "Das ist gerade, was wir brauchen".
"Ihr habt das Vergnügen gewählt", erklärte ihnen der Oberengel.
Aber nach einiger Zeit kamen die kleinen Engel zurück.
"Dinge kann man schon lieben", meinten sie. "Aber sie kümmern sich nicht darum, dass wir sie lieben".
Der Oberengel führte sie zum zweiten Fenster. Sie sahen hinaus und sahen alle möglich Arten wilder Tiere.
"Ihr könnt diese Tiere lieben", sagte er. "Sie werden wissen, dass ihr sie liebt."
Die kleinen Engel waren begeistert. Sie liefen hinaus zu den Tieren. Einer gründete einen Zoo, ein anderer ein Naturschutzgebiet, einige fütterten die Vögel.
"Ihr habt die Befriedigung gewählt", sagte der Oberengel.
Aber nach einiger Zeit kamen die kleinen Engel zurück.
"Sie wissen, dass wir sie lieben", sagten sie. "Aber sie lieben uns nicht wieder. Wir möchten auch geliebt werden."
So führte sie der Oberengel zum dritten Fenster und zeigte ihnen die Menschen.
"Hier sind Menschen zum Lieben", erklärte er ihnen.
Die kleinen Engel eilten hinaus zu den Menschen.
"Ihr habt die Verantwortung gewählt", sagte der Oberengel.
Aber bald waren sie wieder zurück.
"Menschen kann man schon lieben", klagten sie "aber oft hören sie auf, uns zu lieben und verlassen uns. Sie brechen unsere Herzen."
Der große Engel schüttelte den Kopf.
"Ich kann euch nicht mehr helfen. Ihr müsst mit dem zufrieden sein, was ich euch gegeben habe."
Da entdeckte einer der kleinen Engel ein weiteres Fenster und sah kleine und große Hunde und Katzen, Eidechsen, Hamster und
Frettchen. Die anderen liefen herbei und bestaunten sie.
"Was ist mit denen?" riefen sie.
Aber der Oberengel schob sie vom Fenster weg.
"Das sind Gefühlstrainer", sagte er. "Aber wir haben Probleme mit ihrem Operating System."
"Würden sie wissen, dass wir sie lieben?" fragte einer.
"Ja", erwiderte der Oberengel widerstrebend.
"Und würden sie uns wiederlieben?" fragte ein anderer.
"Ja", erwiderte der große Engel.
"Werden sie je aufhören, uns zu lieben?" riefen sie.
"Nein", gestand der große Engel. "Sie werden euch für immer lieben."
"Dann sind sie genau das, was wir uns wünschen", riefen die kleinen Engel.
Aber der Oberengel war sehr aufgeregt.
"Ihr versteht nicht", erklärte er ihnen. "Ihr müsst sie füttern. Und ihr müsst ihre Umgebung reinigen und immer für sie sorgen."
"Das tun wir gerne", riefen die kleinen Engel.
Und sie hörten nicht zu. Sie beugten sich nieder und nahmen die zahmen Tiere in die Arme und die Liebe in ihrem Herzen spiegelte sich in den Augen der Tiere.
"Sie sind nicht gut programmiert" rief der Oberengel, "es gibt keine Garantie für sie. Wir wissen nicht, wie lange sie halten. Manche hören sehr rasch auf zu funktionieren, und manche halten länger!"
Aber das kümmerte die kleinen Engel nicht. Sie drückten die warmen weichen Körperchen an sich und ihre Herzen füllten sich mit Liebe, so dass sie fast zersprangen.
"Wir haben unsere Chance!" riefen sie.
"Ihr versteht nicht", versuchte es der Oberengel zum letzten Mal. "Sie sind so gemacht, dass selbst der Haltbarste von ihnen euch nicht überleben wird. Euer Schicksal wird sein, durch ihren Verlust zu leiden!"
Die kleinen Engel betrachteten die Tiere in ihren Armen und schluckten.
Dann sagten sie tapfer: "Das macht nichts. Es ist ein fairer Tausch für die Liebe, die sie uns geben."
Der Oberengel sah ihnen nach und schüttelte den Kopf.
"Nun habt ihr die Tränen gewählt", flüsterte er.
"Und so ist es auch geblieben", meinte die freundliche Dame. "Und jede Mommy und jeder Daddy weiß das. Wenn sie euch in ihr Herz schließen, wissen sie, dass ihr sie eines Tages verlassen werdet und sie weinen müssen."
Der kleine rote Kater setzte sich auf.
"Warum nehmen sie uns dann zu sich?" fragte er erstaunt.
"Weil auch nur eine kurze Zeit eurer Liebe den Kummer wert ist."
"Oh", sagte der kleine Kater und starrte wieder in den Teich. Da war noch immer das Bild seiner
Mommy, weinend.
"Wird sie jemals aufhören zu weinen?"
Sie nickte. "Sieh, der Oberengel bedauerte die kleinen Engel. Er konnte die Tränen nicht wegzaubern, aber er mochte sie besonders."
Sie tauchte die Hand in den Teich und ließ das Wasser von ihren Fingern tropfen.
"Er machte heilende Tränen aus diesem Wasser. Jede Träne enthält ein bisschen von der glücklichen Zeit und all dem Schnurren und Streicheln und der Freude an Dir. Wenn Deine Mommy weint, heilt ihr Herz. Es mag seine Zeit dauern, aber durch ihre Tränen fühlt sie sich besser. Nach einiger Zeit wird sie nicht mehr so traurig sein, wenn sie an Dich denkt, und sich nur der schönen Zeit erinnern. Und sie wird ihr Herz wieder für einen neues Kätzchen öffnen."
"Aber dann wird sie eines Tages wieder weinen!"
Die Dame lächelte ihn an und stand auf.
"Aber sie wird auch wieder jemanden lieb haben. Daran wird sie denken".
Sie nahm Big Boy und Snowball in ihre Arme und kraulte Morgan genau dort am Ohr, wo sie es so mochte.
"Sieh nur, die Schmetterlinge kommen. Sollen wir nicht spielen gehen?"
Die anderen Tiere liefen voraus, aber der kleine rote Kater wollte seine Mommy noch nicht verlassen.
"Werden wir jemals wieder zusammen sein?" Die freundliche Dame nickte.
"Du wirst in den Augen jeder Katze sein, die sie ansieht. Und sie wird Dich im Schnurren jeder Katze hören, die sie streichelt. Und spät in der Nacht, wenn sie einschläft, wirst Du ihr nahe sein und ihr werdet beide Frieden haben. Und bald, eines Tages, wirst Du ihr einen Regenbogen senden, damit sie weiß, dass Du in Sicherheit bist und hier auf sie wartest."
"Das gefällt mir", sagte der kleine rote Kater und warf einen letzten langen Blick auf seine
Mommy. Er sah ihr Lächeln unter ihren Tränen und wusste, dass ihr eingefallen war, wie er fast in die Badewanne gefallen wäre.
"Ich hab' dich lieb, Mommy", flüsterte er. "Es ist schon okay, wenn Du weinst".
Er blickte zu den anderen, die spielten, und lachten mit den Schmetterlingen.
"Oh, Mommy! Ich gehe jetzt spielen, okay? Aber ich werde immer bei Dir sein, das verspreche ich."
Dann wandte er sich um und lief den anderen nach.....
(Verfasser unbekannt)
Wie konntest du nur…!?
von Jim Willis
Als ich noch ein Kätzchen war, unterhielt ich dich mit meinem Herumtollen und brachte dich zum Lachen.
Du nanntest mich "dein Baby" und obwohl ich einiges an Nippes "killte" wurde ich deine beste Freundin.
Wann immer ich etwas "anstellte", hobst du mahnend den Zeigefinger und sagtest: "Wie konntest du nur!?"
Aber schon warst du wieder so zärtlich und hast mich eng an dich gedrückt. Als du im Studium so viel lernen musstest, hattest du natürlich wenig Zeit für mich. Aber ich verstand das immer, und spielte mit meinen Bällchen.
Ich erinnere mich an all die Nächte, in denen ich mich in deinem Bett ganz eng an dich schmiegte, und das Leben vollkommen schien. Du tolltest dann auch wieder mit mir herum, und wir genossen die Sonne gemeinsam auf dem Balkon.
Von deinem Frühstück gab es für mich immer was vom Schinken, "aber nicht zuviel, das ist für Katzen ungesund!" Und ich schlief solange, bis du von der Arbeit nach Hause kamst.
Nach und nach verbrachtest du immer mehr Zeit auf der Arbeit als mit mir, um "Karriere" zu machen.
Dann warst du so viel weg, um einen Menschenpartner kennen zu lernen. Ich wartete immer geduldig auf dich, tröstete dich bei jedem Liebeskummer, tapste mit meinen Pfoten deine Tränen vom Gesicht und freute mich, als du endlich "deinen" Partner fandest. Zwar keinen Katzenfreund, aber ich respektierte deine Wahl.
Ich war glücklich, weil du glücklich warst! Dann kamen nacheinander deine Kinder zur Welt. Ich teilte die Aufregung mit dir. Ich war von den süßen Kindchen so fasziniert, dass ich sie mit bemuttern wollte. Aber du und dein Partner dachten nur daran, dass ich den Kindern schaden, sie gar verletzen könne. Deshalb wurde ich auch noch aus dem großen schönen Raum ausgesperrt. In dein Bett durfte ich schon lange nicht mehr.
Ich liebte die Kinder, und wurde "Gefangene der Liebe". Sie fingen an zu wachsen, und ich wurde ihre Freundin. Sie zerrten an meinen Ohren, meinem Fell, meinem Schwanz, hielten sich auf wackligen Beinchen beim Laufenlernen an mir fest. Sie erforschten meine empfindliche Nase mit unbeholfenen Fingerchen, und ich hielt bei all dem geduldig still.
Ich liebte alles an den Kindern, besonders ihre Berührungen, weil deine so selten wurden. Ich war bereit, die Kinder notfalls mit meinem Leben zu verteidigen. Ich war bereit, in ihre Bettchen zu schlüpfen, um ihre Sorgen und Träume anzuhören. Und zusammen mit ihnen erwartungsvoll auf das Motorengeräusch deines Autos zu hören, wenn du in unsere Auffahrt einbogst.
Vor langer Zeit, als man dich fragte, ob du ein Haustier hättest, zogst du aus deiner Tasche ein Foto von mir und erzähltest so liebevoll von mir. Die letzten Jahre gabst du nur noch ein knappes "Ja" zur Antwort und wechseltest dann das Thema.
Ich war früher "deine Samtpfote" und bin heute "nur eine Katze".
Dann hattet ihr eine neue Karrieregelegenheit in einer anderen Stadt. Du und deine Familie zogen in eine Wohnung, in der Haustiere nicht erlaubt waren. Ein Mann hat euch das extra noch gesagt, und ihr habt ohne zu Zögern unterschrieben. Beide. Du hattest für dich und deine Familie eine Entscheidung zu finden, die richtig war. Obwohl einmal ich deine Familie war.
Die Autofahrt machte Spaß, weil auch die Kinder mitfuhren. Als ich merkte, wo wir angekommen waren, war der Spaß zu Ende. Es roch nach Hunden und nach meinen Artgenossen, nach Angst, Desinfektionsmitteln und Hoffnungslosigkeit. Du fülltest Papiere aus und sagtest, das du wissen würdest, dass man ein gutes Heim für mich finden würde.
Die beiden Damen hinter dem Schreibtisch zuckten mit den Achseln und betrachteten dich merkwürdig. Sie verstanden die Wirklichkeit, der eine über 15jährige Katze gegenüberstand.
Du hast die Finger deiner jüngsten Tochter aus meinem Fell lösen müssen, während sie weinte und schrie "Nein, nein nehmt mir meine liebe Katze nicht weg!" Ich wunderte mich noch, wie du ihr ausgerechnet in diesem Moment etwas von Freundschaft, Verantwortung und Loyalität vermitteln wolltest. Zum Abschied tipptest du leicht auf meinen Kopf, vermiedest dabei tunlichst, mir in die Augen zu sehen, und lehntest es höflich ab, meine offen daneben stehende Transportbox wieder mitzunehmen. Du hattest einen wichtigen Termin einzuhalten, nun habe ich auch einen.
Kurz nachdem du weg warst, sagte eine der netten Damen, du hättest mit Sicherheit schon Monate vorher vom Umzug gewusst, und somit wäre Zeit gewesen, einen "guten Platz" für mich zu finden. Sie schüttelten bedrückt den Kopf und fragten leise: "Wie konntest du nur?"
Die Damen widmeten sich uns, wann immer es ihre Zeit zuließ. Wir bekamen gute und reichliche Mahlzeiten, aber ich verlor meinen Appetit schon vor vielen Tagen. Anfangs hoffte ich unentwegt, dass du zurück kämest, und mich hier rausholen würdest. Dass alles nur ein böser Traum gewesen wäre und ich aufwachen würde . . . bei dir zu Hause.
Aber du kamst nie. Und dann, wann immer jemand an "meinem" Vermittlungszimmer vorbei ging, presste ich bittend meine Pfoten durch jeden möglichen Spalt. Gab es denn niemanden, der mich mochte? Niemanden, dem ich all meine Liebe, Dankbarkeit und zärtliche Treue schenken durfte?
Die Wahrheit war, dass ich es nicht mit den süßen, kleinen, knuddeligen Katzenkindern aufnehmen konnte. Unbeachtet, von allen übersehen und vergessen, zog ich mich in eine Ecke zurück, stand nicht mehr auf.
Eines Tages, am Nachmittag, hörte ich Schritte. Man hob mich auf, trug mich über einen langen Korridor, der in einen Raum mündete. Es war ein seliger, ruhiger Raum. Die Frau legte mich auf den Tisch, streichelte behutsam über meinen Kopf und erklärte mir, dass ich mich nicht sorgen solle.
Mein Herz schlug voller Erwartung auf das, was nun kommen sollte. Gleichzeitig hatte ich ein Gefühl des Loslösens.
Mir, der Gefangenen der Liebe, gingen die Tage aus. Ich war mehr um die nette Frau besorgt als um mich selbst. Ich erkannte, dass sie an einer Last tragen müsse, die Tonnen wog. Sie band leicht etwas um meine Vorderpfote, während eine Träne ihre Wange hinunter kullerte. Ich schob meinen Kopf in ihre Hand, so wie ich es immer bei dir getan hatte, um dir meine Liebe zu zeigen. Ich spürte einen leichten Einstich und eine kühle Flüssigkeit, die in mich hinein floss. Ich streckte mich schläfrig aus, schaute dabei in die freundlichen Augen der Frau und murmelte:" Wie konntest du nur!?"
Möglicherweise verstand sie mein leises Miauen, denn sie sagte: "Es tut mir leid!" Sie umarmte mich hastig und erklärte, dass es ihr Job sei, mir einen besseren Platz zu verschaffen, wo ich nicht missbraucht, ignoriert und verlassen sein würde. Einen Platz, an dem ich mich nicht verkriechen müsse, einen Platz der Liebe und des Lichts, der so anders sei als auf Erden. Mit meinem letzten Funken Energie öffnete ich weit meine Augen und sah sie unverwandt an, versuchte ihr so zu sagen, dass mein "wie konntest du nur" nicht an sie gerichtet war.
Ich dachte an dich, du mein geliebter Mensch. Ich werde immer an dich denken und auf dich warten. Mein letzter Atemzug ist mein Wunsch, dass dir in deinem Leben immer diese Loyalität widerfährt...
Einige Worte des Autors:
Wenn "Wie konntest du" Tränen in Ihre Augen trieb, dann erging es Ihnen genauso wie mir, als ich dies schrieb. Jedermann ist es erlaubt, diese Geschichte weiterzugeben, solange es einem nicht kommerziellen Zweck dient. Erklären Sie der Öffentlichkeit, dass die Entscheidung, ein Haustier aufzunehmen, in eine Familie zu integrieren, eine wichtige für das Leben ist, dass Tiere unsere Liebe und unseren Respekt verdienen.
Jim Willis
Der Gerechte kümmert sich um das Leben seines Viehs, aber das Herz der Gesetzlosen ist grausam.
(Sprüche 12:10)
Link: http://eaec-de.org/Wie_konntest_du_nur.html
Das gehört zu mir:
Zwei Füße, mit denen ich fest auf dem Boden stehe!
Zwei Beine, die mich durchs Leben tragen!
Ein Rückgrat, das mich auch in schwierigen Zeiten aufrecht hält.
Ein Herz, das schon viel ertragen hat, aber trotzdem noch im richtigen Takt schlägt.
Zwei Arme, die manchmal um die ganze Welt reichen.
Zwei Hände, die viel geben, aber auch gelernt haben zu nehmen.
Einen Kopf, mit dem ich manchmal durch die Wand will.
Einen Mund, den ich auch mal zu voll nehme.
Zwei Augen, die sich schon mal verirren, aber immer noch das Wesentliche sehen
und eine Stirn, die ich schon so manchem geboten habe...
Der Sonnenstrahl im Scherbenhaufen
Im Traum hörte ich:
Auch wenn du das Gefühl hast, deine Welt ist ein Scherbenhaufen - gib nicht auf!
Irgendwann entdeckst du zwischen den dunklen Wolken einen Sonnenstrahl, der sich in den Scherben bricht ......
Irgendwann wirst du den Wert aller Dinge verstehen.
Sind es nicht die kleinsten Stoffe der Luft, die die Bäume grünen und uns atmen lassen?
Sind es nicht die Kinder, die den hoffnungsvollen Weg zeigen?
Lässt uns nicht die Leichtigkeit der Vögel im Landeanflug erahnen, dass alles möglich ist?
Verbreitet nicht die Knospe bevor die Blüte aufspringt Zuversicht und Mut?
Irgendwann fühlst du, wie stark das Lachen eines Freundes macht und wie sicher die Engelshand in großer Not führt.
Irgendwann wirst du verstehen, was den Schatten eines Wüstenbaumes so mächtig sein lässt und dass du in der Glut der Sonne ohne den Schutz des
Schattens nicht bestehen kannst.
Irgendwann wirst du spüren, dass du den Schatten wie die Sonne schätzen kannst und die Nacht wie den Tag
neugierig erwartest.
Irgendwann kannst du sehen, das zerbrochene Glas ist schnell ersetzt, aber unvergessen ist das Farbenspiel, wenn sich die Abendsonne in den
Splittern bricht und wild tanzende Prismen an die Wände zaubert.
Ergreife den einen Sonnenstrahl, den du in den Splittern findest, und beginn noch einmal von vorn - es lohnt sich.
Das Glück ist wie eine Pusteblume.
Wenn man sanft pustet, schwebt es sanft nieder.
Pustet man fest, so fliegt es schnell davon.
Sei vorsichtig mit der Blume, denn aus jedem Teil,
das langsam schwebt, wächst eine neue Pusteblume.
Du mein Ich
Leise horch ich in mich rein
Du mein Ich
bist du es wirklich
bist du mein
Leise kommt es aus mir raus
Du mein Ich
bist du es wirklich
oh welch ein Graus
Leise werde ich nun ganz verrückt
Du mein Ich
es ist es nicht
bin nur glücklich nicht verrückt.
Leise wache ich nun auf
Du mein Ich
ich fass es kaum
schreie Liebe glaub es kaum.
Leise schleicht es sich nun ein
Du mein Ich
ich glaub es kaum
bist nun von deinen Ängsten frei.
© by W.W.F.
Ein kleiner Silberleuchtender Regen
Ines Puls
Einst begegnete ich einem Wandersmann auf meinem Spaziergang. Ich saß auf einer Bank und genoss die wärmende Sonne. Der Wandersmann trat an mich heran und fragte höflich ,ob er sich neben mich setzen durfte. Darauf hin bot ich ihm einen Platz neben mir an.
Er legte seinen Rucksack ab, der sehr voll und schwer aussah, ihn aber anscheinend mit Leichtigkeit trug. Wir saßen einige Minuten schweigend nebeneinander ,genossen die Ruhe und Wärme des Tages. „Fragen sie mich doch einfach, was ich in meinem Rucksack habe“ sagte er ohne sich zu mir zuwenden. „Wie bitte?“ und ich sah ihn erstaunt an. „So fragen sie mich doch einfach, was ich in meinem Rucksack habe....“
„Woher wissen sie, das ich mich für den Inhalt ihres Rucksackes interessiere ?“ Er lächelte und fing an zu erzählen........
Ich bin schon sehr lange unterwegs, habe unzählige Menschen kennen gelernt. Manche fragten mich spontan ,was ich wohl in meinem so vollen Rucksack habe. Andere fragten nur zögerlich. Und wiederum andere sind so wie sie... Verschlossen, in sich gekehrt und zurückhaltend. Aber das schönste ist, wenn sich Kinder um diesen alten Sack reihen und mit erwartungsvollen, glänzenden Augen fragen, was ich da wohl alles drin habe.
„Und?“ fragte ich ihn, „Was sehen die Kinder dann?“ - „Och“ sagte er, ohne das er sein Gesicht aus der Sonne wendete, „Verschiedenes“ sagte er. „Ihre Träume, ihre Wünsche, Ängste und Vorstellungen was sie haben.“
Ein so großer Sack gefüllt mit nichts? Dachte ich ... „Nein, es ist nicht Nichts“ sagte er. Langsam wurde mir unbehaglich zumute. „Es ist noch viel mehr darin. Liebe, Herzlichkeit, Lachen, Trost, Tränen, Trauer, Hass ... Manchmal ist dieser Rucksack so schwer, dass ich ihn zu tragen kaum vermag. Dann gehe ich in den Wald, grabe ein tiefes Loch und schütte alles hinein, was den Rucksack so schwer macht ... alles was mich belastet.“ - „Spinner“ dachte ich ....
„Nein, ich habe auch für sie etwas in meinem alten Sack“. Nun wurde mir der Wandergeselle doch langsam zu wunderlich. Aber, irgendwas hielt mich. War es meine Neugierde, die mich fesselte oder die Faszination, die dieser Mensch ausstrahlte. Oder war ich in einem anderen Sinne auch so ein Kind, das mit großen glänzenden Augen vor dem Rucksack stand und drauf wartete, dass man mir zeigt, was da wohl drin sein möge??. „Was haben sie denn für mich in ihrem Sack“ fragte ich .
„Ich denke, da ist etwas drin, was sie gut gebrauchen können. Wenn ich es ihnen gebe, möchte ich eine Gegenleistung dafür haben.“ - „Was für eine Gegenleistung“? Nun bekam ich ein ungutes Gefühl ...
„Als erstes möchte ich, dass sie mir vertrauen“. Hm, dachte ich, wie kann ich jemanden vertrauen, der mir sagt, er habe in einem alten Sack etwas drin, was man nicht sehen kann ... Denn das waren alles Eigenschaften, die man nicht sehen kann.
„Was für eine Gegenleistung?“ fragte ich. „Irgendetwas, wo ihr Herz daran hängt. Etwas, was für sie wichtig ist und sie es unbedingt wieder haben möchten. Etwas, womit sie mir zeigen, das sie mir vertrauen...“
Ich überlegte kurz und griff dann in meine rechte Jackentasche. In dieser Tasche verbarg ich einen Stein. Einen grünen, glattgeschliffenen Stein, der mich durch eine harte Zeit hindurch immer begleitete. Jenen überreichte ich ihm zögernd und stumm. Er sah ihn sich an, und schloss ihn in seinen großen Händen ein. Dabei sah er mir in die Augen und erzählte mir mehr über diesen Stein und wie viel leid er schon von mir aufgenommen hätte. Ich sah ihn erstaunt und fassungslos an. Denn er konnte es nicht wissen...
Gut, sagte er, und öffnete seinen Rucksack. Er wühlte darin rum und ich hörte Geräusche, die nur normale Gegenstände wie Plastik, Glas und Blech machen konnten. Dann zog er ein Glas heraus, das mit Wasser befüllt war. „Nein“, sagte er, „es ist kein normales Wasser. Es sind Tränen, die ich im laufe der Zeit von Menschen bekommen habe.“ Die Flüssigkeit war klar und rein. „Diese Tränen werde ich mit mir tragen und wenn ich an meinem Ziel angekommen bin, dann werde ich sie ins Meer schütten“.
Dann Zog er einen schwarzen Beutel hervor, der widerlich roch. „Ja, auch so was gibt es in meinem alten Sack“. Ich sah ihn fragend an... „In diesem Beutel ist Hass, Neid und Missgunst. Er ist schon recht voll .Diesen werde ich am Ende meiner Reise in einen Vulkan werfen. Auf das alles verbrennen mag“.
Als nächstes zog er eine Art Leinentuch aus dem Rucksack. Es war schneeweiß und es bewegte sich. „In diesem Tuch sind Lachen, Fröhlichkeit, Herzlichkeit, Vertrauen und Liebe drin. Am Ende meines Weges wird dieses Leinentuch leer sein. Es ist nicht mehr viel von übrig“. Er öffnete den Beutel und heraus flogen unzählige bunte Schmetterlinge, die in den Himmel flogen. Einige davon setzen sich bei mir überall nieder.
„Schließe Deine Augen und lass sie in dein Herz“. Ich schloss meine Augen und ein kleiner Silberregen ergoss sich über mich. Ich lächelte und hatte ein wohliges kribbeln in mir. Es war ein Gefühl von schweben, von Leichtigkeit, von abgeworfener Last. Und es rannen Tränen der Freude über meine Wangen.
Als ich die Augen öffnete und mich dafür bedanken wollte, war der Wanderer weg. In meiner Hand spürte ich etwas. Als ich sie öffnete, lag mein Stein darin in einem leuchtend warmen grün. Dieser Wanderer hatte meinen Stein gereinigt und alle meine Sorgen mit sich genommen. Meine Tränen und die Trauer im Glas, mein Hass, das Misstrauen, meinen Neid steckten in dem Lederbeutel.
Und was er da liess, war ein Silberleuchtender Regen über und in mir.
Link: http://www.e-stories.de/view-kurzgeschichten.phtml?10401
Und noch ganz viel
mehr ...
Ich will ganz viel küssen! Oft! Und fast überall!
Ich möchte in den richtigen Momenten süß gefunden werden.
Ich will Wasserschlachten beim Zähneputzen machen,
Nachts auf den Spielplatz gehen, zusammen kochen.
Ich möchte solange gekitzelt werden, bis ich keine Luft mehr bekomme
und beim Frühstück unterm Tisch füßeln.
Ich will beschützt werden und beschützen.
Ich möchte weinen vor Glück und es soll mir im Bauch kribbeln,
wenn es an der Tür klingelt und du bist es!
Ich will mir Geschichten erzählen lassen,
die irgendwann einmal wirklich passieren werden
und welche, die erfunden sind.
Ich will, dass ich mich ohne dich irgendwie nicht vollständig fühle,
weil ich süchtig bin nach deiner Nähe,
ich will aufgefangen werden.
Ich will bis in den Morgen reden und um jede Sekunde,
die du länger bei mir bleibst, feilschen und natürlich gewinnen!
Ich möchte verregnete Sonntage mit dir im Bett verbringen,
im Regen spazieren gehen und dein regennasses Gesicht küssen.
In meinem liebsten Kuschel-Wuschel-Pulli
warmen Vanillepudding essen und schöne Musik hören.
Es soll sich richtig schön anfühlen neben dir aufzuwachen
und neben dir einzuschlafen.
Ich will in deine Augen sehen und mich zu Hause fühlen.
Du sollst der Mensch sein, von dem ich mir wünsche,
dass er meine Hand hält, wenn ich sterbe.
Ich möchte dämlich grinsen müssen,
weil es dich in meinem Leben gibt.
Ich möchte dir die fehlende Hälfte sein
und ich möchte dir vertrauen.
Ich möchte dir vom Einkaufen deine Lieblingssachen mitbringen
und Sommertage in deinen Armen auf einer Wiese verschlafen.
Deine T-Shirts sollen auf der Wäscheleine neben meinen hängen
und deine Stimme soll mir eine Gänsehaut machen.
Du sollst schon mal für mich mitbestellen,
wenn ich noch nicht da bin
und ich will dich vor deinen Freunden Schatz nennen,
ohne dass dir das peinlich ist.
Ich will dein Fels in der Brandung sein
und ich werde dir niemals wehtun.
Ich will es manchmal gar nicht abwarten können,
wieder mit dir allein zu sein und du sollst deinen Pulli bei mir vergessen,
damit ich bis zum nächsten Mal was habe, woran ich DICH riechen kann.
Wenn ich 80 bin, will ich meinen Enkeln von uns erzählen,
wie es war, als wir uns das erste Mal geküsst haben
und viel mehr ... !
Bitte höre, was ich nicht sage!
Charles C. Finn
Bitte höre, was ich nicht sage! Lass Dich nicht von mir narren. Lass Dich nicht durch das Gesicht täuschen, das ich mache, denn ich trage Masken, Masken, die ich fürchte, abzulegen. Und keine davon bin ich. So tun als ob ist eine Kunst, die mir zur zweiten Natur wurde. Aber lass Dich dadurch nicht täuschen. Ich mache den Eindruck, als sei ich umgänglich, als sei alles heiter in mir, und so als brauchte ich niemanden. Aber glaub mir nicht! Mein Äußeres mag sicher erscheinen, aber es ist meine Maske. Darunter bin ich, wie ich wirklich bin: verwirrt, in Furcht und allein. Aber ich verberge das. Ich möchte nicht, dass es jemand merkt. Beim bloßen Gedanken an meine Schwächen bekomme ich Panik und fürchte mich davor, mich anderen überhaupt auszusetzen.
Gerade deshalb erfinde ich verzweifelt Masken, hinter denen ich mich verbergen kann: eine lässige Fassade, die mir hilft, etwas vorzutäuschen, die mich vor dem wissenden Blick sichert, der mich erkennen würde. Dabei wäre dieser Blick gerade meine Rettung. Und ich weiß es.
Wenn es jemand wäre, der mich annimmt und mich liebt... Das ist das einzige, das mir Sicherheit geben würde, die ich mir selbst nicht geben kann: dass ich wirklich etwas wert bin. Aber das sage ich Dir nicht. Ich wage es nicht. Ich habe Angst davor. Ich habe Angst, dass Dein Blick nicht von Annahme und Liebe begleitet wird. Ich fürchte, Du wirst gering von mir denken und über mich lachen. Und Dein Lachen würde mich umbringen. Ich habe Angst, dass ich tief drinnen in mir nichts bin, nichts wert, und dass Du das siehst und mich abweisen wirst.
So spiele ich mein Spiel, mein verzweifeltes Spiel: eine sichere Fassade außen und ein zitterndes Kind innen. Ich rede daher im gängigen Ton oberflächlichen Geschwätzes. Ich erzähle Dir alles, was wirklich nichts ist, und nichts von alledem, was wirklich ist, was in mir schreit; deshalb lass Dich nicht täuschen von dem, was ich aus Gewohnheit rede.
Bitte höre sorgfältig hin und versuche zu hören, was ich nicht sage, was ich gerne sagen möchte, was ich aber nicht sagen kann. Ich verabscheue dieses Versteckspiel, das ich da aufführe. Es ist ein oberflächliches, unechtes Spiel. Ich möchte wirklich echt und spontan sein können, einfach ich selbst, aber Du musst mir helfen. Du musst Deine Hand ausstrecken, selbst wenn es gerade das letzte zu sein scheint, was ich mir wünsche. Nur Du kannst mich zum Leben rufen.
Jedes mal, wenn Du freundlich und gut bist und mir Mut machst, jedes mal, wenn Du zu verstehen suchst, weil Du Dich wirklich um mich sorgst, bekommt mein Herz Flügel, sehr kleine Flügel, sehr brüchige Schwingen, aber Flügel!
Dein Gespür und die Kraft Deines Verstehens, geben mir Leben. Ich möchte, dass Du das weißt. Ich möchte, dass Du weißt, wie wichtig Du für mich bist, wie sehr Du aus mir den Menschen machen kannst, der ich wirklich bin, wenn Du willst. Bitte, ich wünschte Du wolltest es. Du allein kannst die Wand niederreißen, hinter der ich zittere, Du allein kannst mir die Maske abnehmen. Du allein kannst mich aus meiner Schattenwelt, aus Angst und Unsicherheit befreien, aus meiner Einsamkeit.
Übersieh mich nicht. Bitte übergeh mich nicht! Es wird nicht leicht für Dich sein. Die langandauernde Überzeugung, wertlos zu sein, schafft dicke Mauern. Je näher Du mir kommst, desto blinder schlage ich zurück. Ich wehre mich gegen das, wonach ich schreie. Aber man hat mir gesagt, dass Liebe stärker sei als jeder Schutzwall und darauf hoffe ich.
Wer ich bin, willst Du wissen? Ich bin jemand, den Du sehr gut kennst und der Dir oft begegnet. Ich bin jedermann, den du triffst - jeder Mann und jede Frau, die dir begegnen.
Auch du hättest diese Zeilen schreiben können!
© by Charles C. Finn, September 1966
Original - Text: "Please Hear What I Am Not Saying"
Im Web unter: http://www.poetrybycharlescfinn.com/